In „Noise Between Us“ thematisieren Marie Doerfler, Christiane Settele, Thomas Bieniek und Lucas Cabarth die fragmentierten, oft unklaren Ebenen zwischenmenschlicher Interaktion. Der Titel der Ausstellung verweist auf jene Unschärfen und Ambivalenzen, die zwischen dem Gesagten und dem Gemeinten, dem Gesehenen und Gezeigten, dem Gehörten und dem Noise entstehen.
Marie Doerfler untersucht unausgesprochene Worte sowie unterschwellige Spannungen und Ängste, die für manche ohrenbetäubend, für andere kaum spürbar sind. Durch die Verschiebung von Proportionen und Gewichtungen macht sie diese unsichtbaren Gefühle sichtbar. Objekt und Figur stehen in einem fragilen Gleichgewicht, verzerrte Maßstäbe eröffnen eine neue Wahrnehmung – und stellen die Frage, wie stark innere Lautstärken unseren Raum und unsere Beziehungen prägen.
Christiane Settele beschäftigt sich in ihren großformatigen Ölmalereien mit Begegnungen von Menschen und den teils nur spürbaren Geräuschen zwischen ihnen. Diese Geräusche begreift sie als formbare und sich verformende Masse aus körperlicher und physischer Präsenz. Weiße Transparenzen lösen die Figuren aus ihrer Verortung in Raum, transportieren und verlagern die Geräusche und Stimmungen und bieten Spielraum zwischen und in den Körpern.
Lucas Cabarth inszeniert die Motte als Wesen zwischenweltlicher Konfliktsituationen und Bedürfnisse. Bin ich ein Wesen des Lichts oder des Tages? Warum zieht es mich, umgeben von Dunkelheit, zum künstlichen Licht? Die Motte oszilliert zwischen zwei Polen oder Welten – Hell und Dunkel. Sie symbolisiert die tiefliegende Sehnsucht nach dem, was wir nicht haben oder erreichen können, wo wir gerne zugehörig wären oder wer wir gerne wären.
Thomas Bieniek erforscht in seiner Schaltplan-Serie die Hintergründe der Kommunikation im Digitalen. Die interpretierten Schaltpläne spiegeln die Abstraktion, Filterung und Verzerrung wider, die in jedem digitalen Austausch mitschwingen. Sie verweisen auf die Lücken zwischen Sender und Empfänger, auf Störungen und Fehlinterpretationen, die nicht nur technischer, sondern auch zwischenmenschlicher Natur sind.
Vernissage: 08.03.2025
Ausstellungsdauer 08.03.2025 – 22.03.2025
Die Öffnungszeiten: Fr. und Sa. von 17:30Uhr bis 19:00Uhr