Eine analoge und digitale Ausstellung
Künstler
- Peter Bohn
- Florian Hammerich
- Hit A Pic
- Christoph Knobl
- Jürgen Schwarz
- Albert Plank
Eröffnung
13. Nov 2009, 20 Uhr
Dauer
13.11 bis 05.12.2009
Öffnungszeiten
13. Nov – 5. Dez 2009, Fr – Sa 16 – 19 Uhr
Convenience vs. Gehaltlosigkeit
Junge Künstler widmen sich im KunstvereinGRAZ den Zwängen der Technik
In einer Gesellschaft, in der Nahrung wenig Fett, dafür viele künstliche Vitaminanreicherungen und lange Haltbarkeit braucht, scheint der leicht mehlige Apfel aus Omas Garten auf Dauer der Verlierer zu sein. Er ist nicht Lifestyle, er ist nicht innovativ – er ist höchsten retro. Doch auch Retro wird schnell zum Massenphänomen, genauso wie alles, was schnell und einfach geht. Digitalkameras zum Beispiel. Wer sich dem digitalen-Fortschritt der Gesellschaft widersetzt, wird schnell zum Aussenseiter. Doch ist ein digitaler Fotograf automatisch ein Mitläufer?
Im KunstvereinGRAZ in Regensburg kuratieren Eva Karl und Sigurd Roscher eine Ausstellung, die nicht vordergründig belehren will, und auch nicht digital oder analog aufklären. Bei „o,1% Fett“ werden die Arbeiten junger Künstler gezeigt, die mal digital, mal analog, mal vogelwild durcheinander arbeiten. Wichtig ist dabei, die Leidenschaft, die Freude am Medium, der haptische Spaß des Künstlers bei der Arbeit. Wichtiger als ewige Diskussionen über die Vorteile von „analog“ und „digital“ ist die grundsätzliche Entscheidung, die der Künstler für sein Werkzeug trifft. Unabhängig davon, wann das Werkzeug gebaut wurde, und was es alles kann.
Hit-a-pic (Manuel da Coll und Wolfgang Filser), Florian Hammerich, Sigurd Roscher, Christoph Knobl, Jürgen Schwarz und Peter Bohn zeigen Werke, die nicht dick machen, aber trotzdem „fett“ sind. Keinen analogen Käse, sondern digital-analoge Schwarten, die mitreißen und melancholisch machen. Oder auch Spaß bringen, einen Winterspeck aus Freude schaffen. Sozusagen Zehrmasse der künstlerischen Heiterkeit und des Idealismus für die grauen Tage des Novembers.
Für Unterhaltung bei der Vernissage sorgt nicht nur ein üppiges Buffet aus Schmalzbroten (liebevoll geschmiert durch die Kuratoren), sondern auch der digitalisierte analog-DJ Arok und das Projekt „WsgGukf“ von Albert Plank (bekannt aus der „Sturm und Liebe“-Serie des KunstvereinGRAZ) und DJ Arok.
Neben schauen und tanzen zu funky-schrägen Tunes dürfen die Gäste aber auch selbst Eindruck hinterlassen und zwar im analogen Gästebuch.
Bilder von der Wegwerfkamera
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